Ganz im Zeichen der Palabirne stand der diesjährige Tag der Landschaft, die von der Stiftung Landschaft Südtirol Onlus zusammen mit dem Organisationskomitee Palabira in Glurns am 20. September veranstaltet wurde.
Zur herzlichen Begrüßung durch Petra Windegger, der Vorsitzenden des Palabira-Komitees, trafen sich die Teilnehmer vor der malerischen Kulisse von Glurns bei einem Palabirnen-Aperitiv und musikalischer Begleitung. Vor den imposanten Palabirnbäumen im Hintergrund erzählte Historiker Christoph Anstein höchst interessante Details aus der Geschichte der Stadt Glurns vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit, vom Ringen der Tiroler mit den schweizerischen Churern um die Vorherrschaft im Obervinschgau. Nicht weniger spannend war die Geschichte der „Wiedergeburt“ einer in Vergessenheit geratenen Obervinschger Köstlichkeit, der Palabirne, mundartlich Palabira genannt, die mittlerweile auch kulinarisch wieder in die lokale Gastronomie Einzug gefunden hat. Nach einem gemeinsamen Rundgang entlang der Stadtmauern schilderte Palabirn-Experte Stefan Winkler in einem spannenden und informativen Vortrag im Vereinshaus von Glurns, wie engagierte Menschen vor etwa 20 Jahren begonnen haben, sich um die Pflege der in die Jahre gekommenen Birnbäume und die Wiederbelebung der Kultur dieser traditionellen und für den Obervinschgau typischen Obstsorte zu kümmern. Der hochstämmige Palabirnbaum prägt nicht nur Landschaft und Stadtbild. Er ist auch ökologisch bedeutsam und als Element einer langen bäuerlichen Tradition identitätsstiftend, unterstrich Stefan Winkler. Damit diese Tradition erfolgreich weitergeführt werden kann, wurde vom Komitee das Projekt „Generationenbaum“ initiiert. Dabei werden von ausgesuchten Birnbäumen Edelreiser geschnitten und diese auf geeignete Unterlagen gepfropft und somit zahlreiche Jungbäume herangezogen. Interessierte Bürger*innen und deren Kinder bzw. Enkel werden hier aktiv mit einbezogen und dürfen dann ihren Palabira-Baum im eigenen Garten pflanzen. Norbert Dejori, Vorstandsmitglied der Stiftung Landschaft Südtirol, bedankte sich beim Palabira-Komitees für ihren vorbildlichen Einsatz für die Erhaltung und Pflege der Palabirne als Teil der Obervinschger Kulturlandschaft und deren Biodiversität. Gerade solche nachhaltigen und kreativen Projekte haben Vorbildcharakter und gehören unterstützt, betonte Dejori. Aus diesem Grunde leistete die Stiftung vor einigen Jahren eine Anschubfinanzierung für ein Konzept zur professionellen Ernte der hochstämmigen Bäume sowie zur Vermarktung der zahlreichen Produkte der Palabirne durch einen lokalen Partner, der Bürgergenossenschaft Obervinschgau. Deren Geschäftsführer Michael Hofer zeigte sich erfreut, dass die Kultur der Palabirne auf zunehmende Wertschätzung und Interesse stößt. Dies haben nicht zuletzt auch die bekannten Palabira-Tage der letzten Jahre gezeigt. Mit einem schmackhaften Buffet aus lokalen Erzeugnissen und Produkten der Palabirne fand dieser informative Tag der Landschaft 2024 in Glurns einen stimmigen Ausklang.
Im Bild: Die Teilnehmer (links der Historiker Christoph Anstein und rechts Petra Windegger, Obfrau des Palabira-Komitees
Im Bild: Vor uns liegt der Anblick von Glurns mit den historischen Birnbäumen davor.
Im Bild: Norbert Dejori führt in den Tag der Landschaft ein
Im Bild: Besuch der historischen Mühle im Zentrum von Glurns, umgeben von Birnbäumen, rechts Stefan Winkler (Birnbaum-Experte)
Im Bild: Verkostung von regionalen Produkten und Palabirne
Am Samstag 08.Juli hat der „Tag der Landschaft 2023“ zum Thema „Kulturerbe Almhütten“ auf der Moar-Alm-Berghütte oberhalb von Katharinaberg im Schnalstal stattgefunden. Jahrhunderte lang unverändert erhalten sind einige unserer historischen Almen und Almhütten ein bereicherndes Kulturerbe Südtirols. Das 500 Jahre alte Ensemble Ober-Moar-Alm ist eine der drei denkmalgeschützten Almhütten Südtirols und wird gerade, in Zusammenarbeit mit den Besitzern, dem Denkmalamt und einem Sponsor, von der „Stiftung Landschaft Südtirol“ behutsam saniert. Die Obermoaralm ist ein wunderbares Ensemble von fünf Gebäuden auf über 2000 m Meereshöhe, das seit jeher im Besitz des Moarhofes und des Obermoarhofes - einst ein einziger Hof, den der Ururgroßvater der heutigen Eigentümer erworben hatte - und die noch heute im Sommer bewirtschaftet wird. Eine dendrochronologische Untersuchung, also Altersbestimmung anhand des Holzes, ergab, dass die Gebäude – Almhütte mit Wohn-/Schlafraum und Stall, Vorratskasten, Schweinestall und Herdhütte – dort seit mindesten 500 Jahren bestehen. Die Vorsitzenden der Stiftung Landschaft und der Sponsor Stiftung Oberrauch, der Architekt Dietmar Dejori und der Besitzer Florian Müller haben das Sanierungsprojekt vorgestellt. Siehe Fotos
Im Bild: Projektvorstellung
Im Bild: Es schmeckt
Im Bild: Moar Alm
Im Bild: Moar Alm
Im Bild: Thymianwiese
Im Bild: Zwischendurch
Im Bild: Bekannte Gesichter
Im Bild: Gipfelstürmer
Viele, auch prominente Landschaftsfreunde sind am 08. 07. 2022 in Planeil bei Mals im Vinschgau zum Tag der Landschaft gekommen. „Genpool Bergwiesen“ bedeutet, dass das Saatgut dieser ursprünglichen Wiesen geerntet und in ökologisch verarmten Gegenden wieder ausgesät werden kann. In Jahrhunderten durch Handarbeit geschaffen, sind unsere Bergwiesen heute vor allem Lebensräume hoher Biodiversität inmitten einer meist ausgeräumten Kulturlandschaft und damit ein wichtiger Genpool für Pflanzen und Tiere. Zu diesem Zweck hat die Stiftung Landschaft Südtirol eine eineinhalb Hektar große Bergwiese in Planeil im Vinschgau erstanden. Ziel ist der Erhalt des jahrtausendalten floristischen Erbes und die Förderung der Biodiversität in unserer alpinen Kultur- und Naturlandschaft. Die Einfuhr gebietsfremder Wiesen-Arten und eine intensive Bewirtschaftung der ehemals bunt blühenden Wiesen haben zum Verlust vieler schönen Blumen und Schmetterlinge geführt. Die Stiftung wird in Zusammenarbeit mit den Vereinigungen LocalFloraSeed und Sortengarten Südtirol dazu beitragen, diesen landschaftlichen Reichtum zu bewahren.
Im Bild: Im Planeiltal
Im Bild: Artenreiche Bergwiese in Planeil
Im Bild: Teilnehmer am Tag der Landschaft
Im Bild: Nordischer Drachenkopf (Dracocephalon ruyschiana), eine der seltensten Arten der Alpen
Im Bild: Blütenpracht in Planeil
Werfen wir einen Blick übers Etschtal im Unterland, eine Industrielandschaft ohne Baum noch Strauch, wir sehen weder Schatten noch Spazierwege. Eine vielfältige Kulturlandschaft ist in den letzten Jahrzehnten der intensiven Monokultur gewichen. Sind wir jetzt reicher? Sind wir jetzt glücklicher? Im Jahr 2020 hat die private und ehrenamtliche Stiftung Landschaft Südtirol eine Apfelwiese beim Bahnhof von Margreid erstanden und sie 2021 - mit Unterstützung der Abteilung Natur des Landes - in ein Biotop verwandelt. Das Projekt, das durch Spenden großzügiger Stiftungsmitglieder und der Stiftung Sparkasse ermöglicht wurde, ist von der Umweltorganisation Legambiente mit einer grünen Flagge ausgezeichnet worden. Vision der Stiftung ist eine Reihe von Biotopen an den Wassergräben des Unterlandes. Wir könnten wieder im Schatten von Bäumen spazieren gehen längs der Obstwiesen, Vögel und Frösche hören, Libellen, Blumen und Bienen sehen! Ein geringer Prozentsatz der Grundstücke würde für die Entwicklung der Artenvielfalt genügen. Die Natur ist großzügig, wenn wir ihr ein bisschen Platz lassen, siedeln sich Pflanzen und Tiere ganz von selbst an. Gute Luft und Lebensfreude machen uns wohl eher reicher und glücklicher!
Zum achten Mal veranstaltet die Stiftung Landschaft Südtirol den jährlichen Tag der Landschaft. Heuer ist er der Sommerfrische gewidmet, der Erholungszeit
am Berg für Groß und Klein, bei der Natur und Landschaft eine wesentliche Rolle spielen. Das naturbelassene, autofreie Vigiljoch ist für die Stiftung ein
nachahmenswertes Beispiel für zeitlose Erholungsorte. Es ist auch ein gutes Beispiel für naturnahen und zukunftsfähigen Tourismus, der ohne laute und
künstliche Events auskommt und der der Schönheit der Landschaft die Bühne überlässt.
Zum Ablauf des Tages: Nach dem Treffen mit Kaffeepause auf der Terrasse des Vigilius Mountain Resort, zu der Stifter Ulrich Ladurner eingeladen hat, Fahrt mit dem Sessellift zur Bergstation Panorama und Wanderung zuerst zur
aufgelassenen Ferienkolonie, die von ihrem Dornröschenschlaf erweckt werden möchte, dann zum gotischen St. Vigilius-Kirchlein und schließlich zum Biotop
Schwarze Lacke, wo Hans Heiss ein brillantes Referat über die Sommerfrische und deren Geschichte hält. Siehe Download in Anlage.
Gäste des Tages der Landschaft 2020 der Stiftung Landschaft Südtirol sind heute: der Bürgermeister von Meran Paul Rösch, Förster Paolo Talamoni,
Mitglieder und begeisterte Landschaftsfreundinnen. Dank gilt den Unterstützern Dr. Schär, der Stiftung Sparkasse und der Abteilung für Natur der
Provinz Bozen.
Im Bild: Teilnehmer beim Tag der Landschaft am Vigljoch.
Der Tag der Landschaft 2019 am 13. April in Kurtatsch war den zeitlosen Trockenmauern gewidmet, mit dem Ziel den Wert dieser kunstvollen Landschaftselemente ins Bewusstsein zu rufen. Es gab die Möglichkeit, einem Trockenmauerbauer bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und das Projekt „Urundum“ kennenzulernen, einen Rundwanderweg längs der historischen Trockenmauern in Kurtatsch. Trockenmauern dienen seit Jahrtausenden als Stützmauern im steilen Gelände. Sie bestehen aus sorgfältig ausgesuchten Steinen der Umgebung und werden ohne Mörtel fachgerecht zusammengestellt. Sie sind nicht nur ein prägendes Landschaftselement sondern auch kleine Biotope, die vielerlei Kleintieren, Insekten, Reptilien und Vögeln als Lebensraum dienen. Es entsteht die Idee, in Berufsschulen Kurse für Trockenmauerbau anzuregen.
Im Bild: Teilnehmer der Begehung in Kurtatsch.
Kontraste unserer Landschaft - So lautete das Leitmotiv des Tags der Landschaft am 4. Mai. Schauplatz war der Hügel von Castelfeder, ein archaisches, prähistorisches Stück Kulturlandschaft unweit von Auer, eingeschlossen von intensiv bewirtschafteten Obst- und Weinkulturen.
Der konfliktgeladene Spannungsbogen zwischen einer vielfältigen, naturnahen und einer monotonen, industriell bewirtschafteten Landschaft stand im Mittelpunkt der Betrachtungen von Hanspeter Staffler Thomas Wilhalm und Petra Pichler. Während der geführten Wanderung vom Fuß zur Anhöhe von Castelfeder erläuterten sie naturkundliche und kulturhistorische Besonderheiten des "Arkadien Tirols", wie Maler der Romantik den geschichtsträchtigen Siedlungs- und Weidehügel nannten.
Umrahmt wurde die Begehung durch eine eindrucksvolle Tanzperformance von Anastasia Kostner.
Im Bild: Teilnehmer der Begehung auf Castelfeder.
Das Thema “Landschaft bei Nacht- Beleuchtung im Siedlungsraum" stand heuer im Mittelpunkt des Tags der Landschaft.
Die Lichtverschmutzung ist ein Bereich, der oft unterschätzt, meist vernachlässigt und als gegeben hingenommen wird. Ziel der diesjährigen Veranstaltung war es, zusammen mit Expertinnen und Experten die Öffentlichkeit für diese Thematik zu sensibilisieren, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Gelegenheit zur Diskussion zu bieten.
Ulrich Gamper, Bürgermeister der Gemeinde Algund stellte eine innovative, erergiesparende und intellligente Beleuchtung einer Gemeindestraße vor. David Gruber, Astronom, vom Planetarium Südtirol erläuterte auf eindrückliche Art und Weise den Verlust von Nacht und Sternenhimmel z.B. durch die massive Beleuchtung von Skipisten und Autobahnausfahrten im Raum Bozen. Diese sind sogar von der internationalen Raumstation ISS aus beobachtbar.
Stefanie Suchy, Naturschutzbeauftragte der Tiroler Umweltanwaltschaft, ging auf die Beeinträchtigungen von Tieren und Pflanzen durch die Beleuchtung bei Nacht ein. Vögel werden in ihrem Brutrhythmus gestört, Insekten gehen an Beleuchtungsanlagen zugrunde und fehlen somit in der Nahrungskette. Auch die Biologin und Kleinsäugerexpertin Eva Ladurner bestätigte den negativen Einfluss der nächtlichen Beleuchtung auf nachtaktive Säugetiere. Zum Abschluss führte sie die Teilnehmer auf eine Fledermausexkursion durch die Weinberge oberhalb von Algund.
Im Bild: Teilnehmer der Fledermausexkursion oberhalb von Algund.
Leitidee des heurigen, vierten Tags der Landschaft, war es u.a. , neue Wege zu beschreiten und dabei Künsterinnen und Künstlern die Gelegenheit zu geben, sich mit der Verwandlung , der Transformation von Natur und Landschaft auseinanderzusetzen.
Und so fand der Tag der Landschaft am 27. Mai zusammen mit der Ausstellung TRANS*NATURE in der Kunsthalle in Lana statt. Dieser Tag war das Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Künstlern Ulrich Egger, Hannes Egger und Arnold Dall' O.
Zum Auftakt der Veranstaltung gab es auch heuer eine botanische und naturgeschichtliche Exkursion, diesmal in das Biotop der Falschauermündung statt. Geführt wurde sie von Thomas Wilhalm und Norbert Dejori.
Höhepunkt des Tags der Landschaft war die Eröffung der Ausstellung TRANSNATURE in der Kunsthalle Lana, wo Werke von Südtiroler Künstlerinnnen und Künstlern unter der Leitung von Kurtaor Jürgen Tabor aus Innsbruck in Szene gesetzt wurden: Brave New Alps (Bianca Elzenbaumer, Fabio Franz), Ulrich Egger, Siggi Hofer, Irene Hopfgartner, Hubert Kostner, Sonia Leimer, Philipp Messner, Carmen Müller, Walter Niedermayr, Gabriela Oberkofler, Felix Tschurtschenthaler, Karl Unterfrauner, Othmar Seehauser. Gastredner waren Landesrat Richard Theiner und Lanas Bürgermeister Harald Stauder. Sitftungsvorsitzender Hans Peter Staffler unterstrich in seiner Rede nochmals den Auftrag, dem sich die Stiftung Landschaft Südtirol verschrieben hat und betonte die Bedeutung der Kunst, wenn es darum geht, Menschen zu sensibilisieren und darüber zu reflektieren, wie der Mensch mit Landschaft umgeht, sich mit ihr auseinandersetzt, sie gestaltet und nachhaltig verändert.
Im Bild: Teilnehmer der Exkursion in das Biotop Falschauermündung / Lana
Nach dem ersten Tag der Landschaft 2013 in Bozen und 2014 in Meran fand am 24. April 2015 der Tag der Landschaft in Elvas bei Brixen statt.
Im Mitttelpunkt der Veranstaltung stand diesmal die geschichtsträchtige Kulturlandschaft rund um Brixen. Eine kulturgeschichtliche Wanderung führte diesmal von Elvas zum wenige Kilometer entfernt gelegenen Römerturm.
Begleitet wurde die Schar interessierter Teilnehmer von der Brixner Musikerin und Komponistin Manuela Kerer.
Die junge Künstlerin beeindruckte mit tiefsinnigen Gedanken zu Mensch und Landschaft und bewies, dass ihre Leidenschaft und ihr Interesse weit über die Musik hinausgehen.
Im Rahmen einer kleinen Feier wurde eine Informtionstafel im Obergeschoss des Römerturms vorgestellt.
Ein historisches Foto auf dieser Tafel zeigt die Bischofsstadt in einer nicht alltäglichen Aufnahme von 1884. Das Bild und vor allem der Vergleich mit der aktuellen Situation soll den Besucher anregen sich mit dem Thema Landschaft – Veränderung – Identität auseinanderzusetzten.
Das Projekt wurde gemeinsam mit der Gemeinde Brixen
entwickelt und realisiert.
Im Bild der Römerturm mit den Teilnehmern am Tag der Landschaft 2015.
Am 30. Mai 2014 veranstaltete die Stiftung Landschaft Südtirol zum zweiten Mal den TAG DER LANDSCHAFT.
Schauplatz war das Blockhaus auf dem Tappeinerweg in Meran, unweit des Pulverturms. Dort wurde im Innenraum eine Installation aus Texten und einer Bildersequenz errichtet, während ein Spiegel auf dem Dach des Blockhauses durch Lichtreflexe in Richtung Meran auf das Objekt am Tappeinerweg aufmerksam machen soll. Bild und Text, angeordnet in einem Rundfries, sollen den Besucher anregen, sich mit dem Thema Landschaft – Veränderung – Identität auseinander zu setzen. Gezeigt werden historische Ansichten von Meran und seine Umgebung, kontrastiert mit rezenten Aufnahmen aus derselben Perspektive.
Das Projekt der Stiftung wurde gemeinsam mit der Gärtnerei der Gemeinde Meran, dem Kunstgymnasium Meran sowie der Sozialgenossenschaft Albatros realisiert. Die Idee für die Installation selbst stammte vom Künstler Ulrich Egger, der auch das künstlerische Konzept der Frieses ausarbeitete. Dieses wurden dann von Schülern und Schülerinnen des Kunstgymnasiums Meran grafisch und gestalterisch umgesetzt.
Als Rahmenveranstaltung zum Tag der Landschaft fand eine dreißigminütige Exkursion statt. Sie wurde von zwei Experten mit einem etwas anderen Zugang zum Thema Landschaft begleitet: dem Künstler Erich Kofler Fuchsberg und der Architektin Sylvia Dell’Agnolo. Beide regten durch ihre reflektierend-kritischen Statements an, über Landschaft und wie der Mensch damit umgeht, nachzudenken.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Eröffnung der Installation, durch den Stiftungspräsidenten Hanspeter Staffler, der sich u.a. bei den Sponsoren und bei der Stadträtin Gabriela Strohmer für die Unterstützung seitens der Gemeinde Meran bedankte.
Mensch und Landschaft stehen in einer wechselhaften Beziehung. Da sind die Menschen, die die Landschaft seit Jahrtausenden zu einer Kulturlandschaft verändern – mal mäßig und ökologisch verträglich, mal übermäßig und unverträglich. In den Alpen und damit auch in Südtirol ist die Verfügbarkeit an nutzbarer Fläche stark begrenzt; trotzdem scheint der Flächenverbrauch für Siedlungen, Gewerbezonen, touristische Infrastrukturen, Straßen … ungebremst, ja ist in den vergangenen Jahrzehnten sogar gestiegen.
Auf der anderen Seite sehen die Bewohner ihre Landschaft als Lebens- und Erholungsraum, mit dem sie sich identifizieren. Das Spannungsfeld ist vorgezeichnet: Landschaft verändert sich immer, „aber mit welcher Geschwindigkeit darf/muss sich eine Landschaft verändern, damit die emotionale Ortsbezogenheit bestehen bleibt?“ (P. Felber, 2006).
Veränderungen in der Landschaft erfolgen häufig so, dass wir sie zunächst nicht wahrnehmen. Er nach längeren Zeiträumen fällt sie uns auf. Eine bewusste Wahrnehmung ist schwierig. Historische Landschaftsfotos können hilfreich sein, die Entwicklung zu überschauen. Es gilt, Verantwortung für einen bewussten Umgang mit der Landschaft zu entwickeln.
Um dieser Idee Ausdruck zu verleihen, werden an ausgewählten Standorten in Südtirol ab 2013 Fixpunkte mit besonderen Aus- und Einblicken in die Landschaft installiert, umrahmt von historischen Landschaftsaufnahmen.
Der erste Standort dieser landschaftlichen Aus- und Einblicke liegt an der Oswaldpromenade oberhalb von Bozen und wurde im Rahmen des 1. Tages der Landschaft am 12. April 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Stiftung Landschaft Südtirol lud zu einer zweistündigen Exkursion, bei der die Meraner Künstlerin Carmen Müller und Helmuth Moroder, Vizepräsident der Alpenschutzkommission CIPRA, ihre ganz persönliche Sicht von Landschaft darlegten. Stiftungspräsident Hanspeter Staffler unterstrich die "etwas andere Art des Landschaftsschutzes", der sich die Stiftung verpflichtet fühlt: Erhalt von kostbarem Natur- und Kulturerbe, aber auch nachhaltige Weiterentwicklung. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Enthüllung der Installation, die vom Projektveratwortlichen Arnold Karbacher entworfen wurde.
Ein Metallrahmen gibt den Blick frei auf das heutige Bozen. Darunter ist eine Ansicht von Bozen aus dem Jahre 1930 zu sehen. Der Vergleich soll helfen, die Wahrnehmung des Betrachters zu schärfen und zum Nachdenken über die Landschaft und ihren Wandel anzuregen.
Südtirol im Wandel der Zeit - Bozen heute und um 1930
Die Sicht auf die Installation an der Oswaldpromenade vermittelt ungewohnte Aus- und Einblicke auf Heutiges und längst Vergangenes und lässt den Wandel der Landschaft deutlicher als sonst spürbar werden.